20 Jahre Förderung
mit und in dem Namen von Louis-Spohr

Dr. Lorenz B. F. Becker, Kassel

Nach der Gründung des Louis-Spohr-Förderverein e. V. am 1. März 1994 konnte Dank großzügiger Starthilfen der Kasseler Sparkasse und einiger Kasseler Bürger bereits gut ein halbes Jahr später ein begabter Geiger mit dem ersten Louis-Spohr-Förderpreis ausgezeichnet werden. Damals präsentierte sich der Preisträger Martin Schminke, Student der Kasseler Musikakademie, mit dem Kammerorchester der Akademie unter der Leitung von Prof. Koszcis dem Publikum. Es war das erste Konzert in der neu gestalteten Kundenhalle der Kasseler Sparkasse. Die ausgezeichnete Akustik überraschte. 20 Jahre später laden wir wieder zum Finale des Internationalen Louis-Spohr-Wettbewerbs junge Geigerinnen und Geiger in die Kundenhalle der Kasseler Sparkasse ein.

Dazwischen liegen unzählige Konzerte an unterschiedlichsten Orten in wunderbaren Räumen mit besonderem Ambiente wie Musensaal von Schloss Wilhelmsthal, Schlosshotel Wilhelmshöhe, Spohr-Saal auf Schloss Hallenburg in Schlitz (Sitz der Landesmusikakademie Hessen LMAH), Städtisches Museum Seesen, Kapelle des Hauptfriedhofs, Kirchen (Sandershausen, Harleshausen, Guntershausen, Christuskirche, Emmauskirche am Brasselsberg), Komödie Kassel, Staatstheater, Ständesaal oder Hermann-Schafft-Saal in Kassel. An allen diesen Orten gaben wir dem begabten musikalischen Nachwuchs Gelegenheit, sich zu präsentieren.

Einige Konzerte und Veranstaltungen wie Benefizkonzerte im Elisabeth-Selbert-Saal des Bundessozialgerichts, die Reihe Kassel: Junge Klassik!, der Musikalische Stammtisch, Bernhard Langs Musikalischer Salon oder die Musikspaziergänge dienten auch der Öffentlichkeitsarbeit, um auf unsere Arbeit im Sinne des großen Kasseler Musikpädagogen Louis Spohr aufmerksam zu machen und die Mittel für die Förderung der Jungen Musiker ein zu werben.

Ein Berliner Mäzen ermöglichte uns z. B. die Finanzierung eines Stipendiums für eine junge polnische Pianistin an der Moskauer Tschajkowsky Universität. Nach ihrem Abschluss in Fort Worth in Texas ist Dr. Graciella Kowalczyk heute eine in den USA und in Übersee gefragte Musikdirektorin und Konzertpianistin.

Etwa 100.000 € haben wir seit unserer Gründung für die Nachwuchsförderung ausgeschüttet. Wir haben unter eigenem Label Tonträger produziert und inzwischen Heft 3 der Spohr Schriften verlegt. Herausgeber und Autor der Reihe ist der Kasseler Musikwissenschaftler und Kurator unserer Stiftung Dr. Wolfram Boder.

Zur Jubiläumsgala präsentierten wir die Romance aus der bei uns neu verlegten und ebenfalls von Dr. Wolfram Boder herausgegebenen Klaviersonate in As op. 125 von Louis Spohr (Heft 4 der Spohr-Schriften). Die Romance wurde vorgetragen von Ksenija Najmudinova. Die aus Usbekistan stammende Pianistin studiert bei unserem Kurator Iwan Urwalow, Dozent an der hiesigen Musikakademie Louis-Spohr.

Für Inhalte und Niveau der 20 Internationalen Louis-Spohr-Wettbewerbe zeichnen seit Beginn Hans-Dieter Uhlenbruck (Direktor der Kasseler Musikakademie i. R.) und Kurator Bernhard Lang (langjähriger erster Kapellmeister am Kasseler Staatstheater) federführend verantwortlich. In der Jury wirken ehrenamtlich externe Fachleute wie Kurator Lothar R. Behounek (Direktor der Landesmusikakademie Hessen) oder Solisten des Kasseler Staatsorchesters.

Bernhard Lang verstarb unerwartet im April 2013. Einige seiner Weggefährten und Schüler traten zu seinen Ehren bei dem Jubiläumskonzert am 4. April 2014 auf. Sie verzichten auf Honorare.

Der Leiter des Heeresmusikkorps Kassel, Oberstleutnant Reinhard Kiauka, steht in der militärischen Nachfolge von Louis Spohr, dessen „Buntes Orchester“ maßgeblich aus Militärmusikern bestand. Zwei Jahre Juryarbeit, mehrere Benefizkonzerte z. B. im Musensaal von Schloss Wilhelmsthal und die dort mitgeschnittene CD „An Höfen und Tafeln...“ zeugen von dem ehrenamtlichen Engagement des Kurators unserer Stiftung.

Höhepunkt unserer Stiftungsarbeit ist neben den Wettbewerben das alle zwei Jahre unter der Leitung unserer Kuratorin Elena Urvalov stattfindende Hugo-Staehle-Festival für Junge Pianisten. Mitte Oktober 2014 werden wieder etwa 40 junge Pianistinnen und Pianisten aus Dänemark, England, Russland, Griechenland, Italien oder Deutschland mit ihren Dozenten nach Baunatal und Kassel kommen. Zum Dozentenkonzert hat uns Präsident Peter Masuch in den Elisabeth-Selbert-Saal des Bundessozialgerichts eingeladen. Dort sind wir seit April 2010 (Einweihung des Gerichtssaales mit unserer Preisträgerin Stephanie Appelhans) regelmäßig zu Gast. Doch die Anmietung eines für Kammerkonzerte geeigneten Flügels überschreitet unsere finanziellen Möglichkeiten.

Wir wollen im Elisabeth-Selbert-Saal einen gebrauchten Konzertflügel deponieren und diesen auch Dritten für Konzerte zur Verfügung stellen. Sie können spenden oder mit einer Mindestspende von 150 € Tastenpate werden und so helfen, unseren Wunsch nach einem Flügel zu verwirklichen.

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